Als Kind hat mich das Dengeln der Sense sehr interessiert und wurde regelrecht zelebriert. Unter einem alten Apfelbaum saß mein Opa auf seinem Dengelbock, die Sense wurde dabei in dem Baum mit Seilen und Gewichten justiert. Dabei hatte er stets Zigarre geraucht und wollte nicht gestört werden. Das hatte etwas faszinierendes an sich. Dengelhammer, Dengelamboss und Sense durften nie von uns Kindern benutzt werden und wurden entsprechend aufbewahrt. Auch die Oma wachte darüber, dass die Kinder auf keinen Fall den scharfen Sensen zu nahe kamen. Später als Jugendlicher wurde ich endlich von Opa Fritz in die Kunst des Sensenmähens eingewiesen. Nun konnte ich selbst mähen und wurde mit der Zeit immer besser und besser. Meine erste eigene Sense war in einem erbärmlichen Zustand als ich sie im Schrott gefunden habe. Sie erinnerte ich mich an die schönen Zeiten mit meinem Opa. Die Sense sollte Ihren eigentlichen Zweck erfüllen und demnach auch scharf sein. Ich besorgte mir einen Dengelbock und einen Dengelhammer. Erste Erfolge und auch Misserfolge stellten sich ein, aber der Ehrgeiz eine scharfe Sense zu besitzen war mein Ansporn. 2013 erfuhr ich durch Zufall, dass der Sensenverein Österreich Lehrgänge zum Sensenlehrer anbietet. Mein Interesse war groß und so buchte ich diesen Lehrgang. Der Höhepunkt war der Besuch des Sensenwerks in Roßleiten (Österreich). Eine Woche später hatte ich das Zertifikat in der Tasche. Ich hatte es geschafft, ich war Sensenlehrer des Sensenvereins. Das Ziel meiner Lehrgänge ist das Vermitteln von Fertigkeiten rund ums Sensenmähen. Das Sensen ist ein altes Handwerk mit viel Tradition. Dieses Wissen möchte ich an Sie weitergeben. Werden auch Sie Teil dieses traditionellen Handwerks!